Jahresrückblick 2020
Zum Anfang des Jahres 2020 hatte noch keiner von uns geahnt, was dieses Jahr alles auf uns zukommt. Karneval hatten wir so zu sagen noch unbeschwert gefeiert und danach ging es eigentlich schlag auf Schlag. Kein Frühlingsfest und keinen Tanz aus dem April. Die Vorbereitungen für das Hit-Dorffest wurden auch jäh unterbrochen und wir hatten uns schweren Herzens dazu entschlossen es ebenfalls Abzusagen.
Da wir nicht ohne Arbeit leben können, haben wir lange überlegt was man machen kann. Uns war aufgefallen, dass das Kriegerdenkmal mit Unkraut überwuchert war, was lag näher als dieses zu beseitigen. Nach einigen Mails und Telefonaten mit vielen Stunden Arbeit, bei hohen Temperaturen haben wir die Situation unter Kontrolle gebracht. Wir möchten die Pflege des Kriegerdenkmals auch über die Corona Zeit hinaus Pflegen.
Die große Frage war, konnte das Oktoberfest stattfinden? Aber auch dieses mussten wir leider schweren Herzens absagen. Die Auflagen waren einfach zu hoch, die Anforderungen der Hygienemaßnahmen nicht umsetzbar. Selbst unsere Jahreshauptversammlung ähnelte eher einem Schul-Klassenzimmer. Auf der Bühne saß unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen der Vorstand und der Rest saßen, mit je 2m Abstand zu allen Seiten, die jenen in zweiergruppen an den Tischen (jeweils an den Kopfseiten) und lauschten der Versammlung.
Die Altenfeier wackelte immer mehr und zum Schluss gab es die traurige Gewissheit, dass auch diese leider Abgesagt werden musste. Das Risiko war einfach zu hoch. Die Gesundheit unserer älteren Generation war und ist uns wichtiger.
Was tun???
Die Köpfe ratterten und Qualmten.
Doch, wir wäre nicht wir, wenn uns nichts einfallen würde.
Ein pfiffiges Kerlchen Namens Siggi erinnerte sich an eine fast vergessene Tradition des Vereins.
Da begann es auch bei einigen anderen im Kopf zu rattern, ja da war mal was: Es gab eine Zeit, in der Zogen einige Wackere Burschen des HGV durch die Gassen und Straßen von Hitdorf und Klingelten hier und da an einigen Haustüren von Seniorinnen und Senioren, die leider nicht zur Altenfeier erscheinen konnten. Sie verteilten kleine Tüten mit Leckereien. Eine kleine Aufmerksamkeit, die leider, durch den Wachstum Hitdorfs, nicht mehr umsetzbar wurde für den HGV, da es immer mehr Ältere Bürgerinnen und Bürger gab. Diese kleine nette Geste wurde liebevoll *Spekulatius-Rally* genannt.
Gesagt, getan.
Die Köpfe wurden zusammengesteckt und es wurde überlegt, wie wir wann was wo und wie machen könnten. Für uns war klar, dass es nicht einfach wird, da unsere ganzen Feste abgesagt werden mussten, durch deren Reinerlös wir eigentlich alljährlich die Altenfeier Finanzieren. Auch waren wir uns einig, dass es dieses Jahr keine Anfragen geben wird uns mit Kleinigkeiten zu unterstützen, da es für viele in diesem Jahr schon hart genug war. Wir möchten es dennoch nicht versäumen, uns bei allen zu bedanken, die uns in den letzten Jahren unterstützt haben und es trotz allem dieses Jahr auch tun wollten.
Ops….Sorry, ich bin etwas vom Kurs abgekommen. Wo war ich?
Ach ja, die Köpfe wurden zusammengesteckt. Schweren Herzens wurden an alle Seniorinnen und Senioren, die dieses Jahr eine Einladung bekommen hätten leider eine Absage verteilt. Man konnte bei vielen die Traurigkeit spüren, denn viele hatten sich schon auf den Tag der Altenfeier gefreut. In der Traurigkeit war aber auch viel Verständnis und Dankbarkeit zu spüren, dass man sie nicht vergessen hatte und hofft, dass es nächstes Jahr wieder eine Altenfeier gibt. Diese Altenfeier ist für viele eine Chance, alte Freundinnen und Kammeraden wieder zu sehen, die man sonst das ganze Jahr über kaum oder sehr selten sieht. Es macht uns jedes Jahr Glücklich, in Strahlende und dankbare Gesichter zu sehen. Ab und zu kullert auch ein kleines Tränchen der Freude aus dem Auge, nicht nur bei der älteren Generation.
Entschuldigung, ich schweife schon wieder ab…
Einkäufe wurden getätigt, Briefe Verfasst, Tüten Bestückt. Leider reichte es nicht für alle. So entschlossen wir uns, dass die Seniorinnen und Senioren Ausgelost werden.
6 Wackere HGV-ler machten sich dann am Morgen des 05.12.2020 um 10 Uhr auf den Weg um die Glücklichen Gewinner zu besuchen, von denen einige mehrmals angefahren wurden, weil wir sie nicht angetroffen hatten. Eine Seniorin konnten wir leider nicht Beglücken, da sie nicht mehr dort wohnte wo wir dachten. Und bei zweien sind wir sogar viermal vorbeigefahren aber haben sie leider nicht erreichen können. Gegen 16:30Uhr war dadurch die Rally beendet.
Es gab sehr viele Überraschte und erstaunte Gesichter. Nette Worte der Dankbarkeit und der Freude.
Bernd Ruther
2. Vorsitzender des HGV